Gruppenanalyse

Eine Gruppenanalyse führt Menschen zusammen, die etwas an ihrer persönlichen Befindlichkeit und/oder ihrer psychosozialen Situation verändern wollen, unter der sie leiden. Günstige Ergebnisse sind besonders dann zu erwarten, wenn Probleme im zwischenmenschlichen Bereich – zum Beispiel soziale Ängste, fehlende Selbstbehauptung, mangelndes Selbstwertgefühl, übertriebenes Misstrauen – oder aktuelle Beziehungskrisen und -konflikte zu bearbeiten sind. Das gilt auch, wenn diese eng mit anderen psychischen Beeinträchtigungen verbunden sind.

In der tiefenpsychologisch fundierten und analytischen Gruppenpsychotherapie treffen sich sieben bis neun Personen in der Regel einmal pro Woche für 100 Minuten in der Praxis eines Therapeuten oder einer Therapeutin. Das Erleben und Verhalten eines Menschen bildet sich in seiner persönlichen Lebensgeschichte heraus – durch die Erfahrungen mit anderen Menschen, vielfach in der Familie. Die dadurch entstehenden Beziehungsmuster sind mehr oder weniger gut geeignet, im Laufe des Lebens Probleme zu bewältigen. Nach dem gruppenanalytischen Verständnis geht man davon aus, dass in einer Gruppe die bewussten und unbewussten Beziehungsmuster der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufeinander treffen und mit den dazugehörenden Gefühlen erlebt und dadurch verstehbar werden. Dadurch erhält jede/r Einzelne die Möglichkeit, sich pathogener, krank machender Beziehungsmuster bewusst zu werden, nach geeigneteren Mustern zu suchen und diese innerhalb der Gruppe gegen eigene und fremde Ängste und Widerstände auszuprobieren.

Im Vergleich zur Zwei-Personen-Situation der Einzeltherapie bietet die Gruppensituation ein vielfältiges Beziehungsnetzwerk mit größerem kreativem Potential, das psychotherapeutisch genutzt werden kann. Die Anerkennung der Individualität jeder einzelnen Person und der Zusammenhalt der Gruppe sind wichtige Aspekte der therapeutischen Arbeit, die sich sinnvoll ergänzen. Aufgabe des Therapeuten oder der Therapeutin ist es, für diesen gemeinsamen Lernprozess einen sicheren Rahmen zur Verfügung zu stellen und bei der Auflösung von Kommunikationsblockaden zu helfen. Dazu werden sowohl professionelle analytische Kenntnisse und Erfahrungen eingesetzt als auch Vertrauen in die Gruppe und die Fähigkeit vorausgesetzt, von ihr zu lernen.

Die Gruppenanalyse gibt es in der Richtlinienpsychotherapie in drei Versionen:

Die Kurzzeit-Gruppenpsychotherapie mit maximal 25 Sitzungen zu je 100 Minuten,
die tiefenpsychologisch fundierte Gruppenpsychotherapie mit maximal 80 Sitzungen und
die analytische Gruppenpsychotherapie mit maximal 150 Sitzungen.

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Büro des PsychotherapeutInnen-Netzwerks Münster und Münsterland e.V.

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